DaZ-Lernende müssen doppelte Sprachhürden überwinden. Einerseits müssen sie eine kritische Schwelle an allgemeiner Sprachkompetenz erreichen und gleichzeitig im Regelunterricht die Hürden der Bildungssprache überwinden. Dabei erleben die Lernenden einen „Sprachschock". Wenn dieser auch nicht völlig verhindert werden kann, so kann er doch gemindert werden. Welche Möglichkeiten gibt es hier? Was tun, wenn die sprachlichen Kompetenzen nicht ausreichen?
Im ersten Teil der Fortbildung wird an Praxisbeispielen gezeigt, wie einerseits durch eine angemessene sprachliche Vereinfachung und andererseits durch eine Unterstützung mittels Methoden-Werkzeugen DaZ-Lernende und Sprachschwächere in den Unterricht integriert werden können.
Der zweite Teil der Veranstaltung beinhaltet den Umgang mit der Heterogenität beim Sprachlernen. Hier gilt die Binnendifferenzierung als Mittel der Wahl. Auch wenn Verlage inzwischen hierzu viele gute Materialien bereitstellen, bleibt für die Lehrperson viel Arbeit. Selbstdifferenzierende Aufgaben, die dem UDL-Prinzip (Universal Design fürs Lernen) folgen, bieten hier eine attraktive Ergänzung: Die Differenzierung geht vom Individuum aus und der Unterrichtsgegenstand wird an die einzelnen Lernenden angepasst. Die Lernenden bearbeiten den Unterrichtsgegenstand entsprechend ihrer Potentiale. Dazu braucht es Aufgabenstellungen, die von niederschwellig über höherschwellig bis hin zu hochschwellig gestaltet sind. Die Lernenden erproben sich in den gestellten Aufgaben jeweils bis zu ihrer individuellen Leistungsgrenze. In der Fortbildung wird das UDL-Konzept vorgestellt und die Teilnehmenden erproben an ausgewählten Beispielen die Erstellung dreifach differenzierter Aufgaben.

- Die Lehrkräfte lernen Hintergründe des Sprachschocks von DaZ-Lernenden kennen.
- Die Lehrkräfte erfahren, wie das Gehirn mit Sprache umgeht und wie Deutsch gelernt wird.
- Die Lehrkräfte lernen die drei Wege im Umgang mit Sprachhürden kennen: den defensiven Weg, den offensiven Weg und den stärkenden Weg.
- Die Lehrkräfte lernen das UDL-Konzept kennen und wie mit selbstdifferenzierenden Aufgaben die Potenziale aller DaZ-Lernender entwickelt werden.
- Die Lehrkräfte erproben an Beispielen die Erstellung von niederschwelligen, höherschwelligen und hochschwelligen Aufgabenstellungen.

SSA Landkreis und Stadt Kassel
Sandra Eberth
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